Subject: Re: The euro in Kleinwalsertal
Date: Dec 18, 2001 @ 04:46
Author: lnadybal ("lnadybal" <lnadybal@...>)
Prev Post in Topic Next [All Posts]
Prev Post in Time Next
--- In BoundaryPoint@y..., "Pepijn Hendriks" <pepijnh@b...> wrote:
>
> For those of you who read German, the following article on the
> introduction of the euro currency in the Austrian enclave of
> Kleinwalsertal. The euro will replace 12 national currencies as
legal
> tender in as many European Union member states at 1 January 2001.
> Finland and Greece will be the first to use the new money due to the
> one hour time difference.
>
> The article appeared in the Munich based _Sueddeutsche Zeitung_ of
> Wednesday 12 December 2001. Until 12 January it can also be viewed
at
> <http://szonnet.diz-muenchen.de/REGIS_A13532513>.
>
> -----
> Einheitswährung für das Kleinwalsertal
> Das neue Geld beendet den Sonderstatus der österreichischen Enklave,
> in der die Mark das Zahlungsmittel war
>
> Riezlern ¯ Während viele Menschen der Einführung des Euro skeptisch
> entgegensehen, bleiben die Einwohner im Kleinwalsertal gelassen. In
> dem österreichischen Landstrich auf deutschem Wirtschaftsgebiet sind
> die Menschen den Umgang mit verschiedenen Währungen und das ständige
> Umrechnen gewohnt. Obwohl das Kleinwalsertal am Rande des Allgäus zu
> Österreich gehört und damit der Schilling die offizielle
> Landeswährung ist, zahlen die Menschen seit Jahrzehnten fast
> ausschließlich mit der Deutschen Mark. Diesen Sonderstatus haben die
> 5000 Einwohner seit dem Zollanschlussvertrag aus dem Jahr 1891. Von
> 2002 an reduziert sich für Privatleute, Unternehmer und Gastronomen
> das Geschäft endlich auf eine einzige Währung. Dann brauchen auch
> Grenzgänger nur noch eine Währung im Portemonnaie. Bevor das Geld
> sich innerhalb der europäischen Grenzen vermischt, wird das
> Kleinwalsertal zum letzten Mal Schauplatz einer Kuriosität: Die
> Österreicher werden vom 1. Januar an die deutschen und nicht die
> österreichischen Euromünzen im Geldbeutel haben. Das wäre
logistisch
> schwierig, den österreichischen Euro hin- und herzufahren",
begründet
> der Eurobeauftragte der Raiffeisenbank Kleinwalsertal AG in
Riezlern,
> Oliver Weng, die Aktion. Im Kleinwalsertal habe es deshalb vor der
> Einführung Diskussionen gegeben. Schließlich sei die Entscheidung
> aber für die Münzen mit dem deutschen Adler gefallen. Von Euro-
> Euphorie ist auf den Straßen in Riezlern aber nichts zu spüren: Uns
> ist die Mark lieber", sagt Dagmar Baumann, und ihr Mann Günther fügt
> hinzu: Man weiß ja nicht, was passiert." Angst vor der neuen
Währung
> haben beide trotzdem nicht ¯ zumal sie sich mit dem neuen Geld schon
> ein wenig vertraut gemacht haben: Von unserer Versicherung haben
wir
> Euro-Schokoladen-Münzen bekommen", sagt Günther Baumann.Auch der
> Skiliftbetreiber Markus Kessler hat sich schon auf die ersten Tage
> des neuen Jahres vorbereitet. Der Geschäftsmann profitiert zu einem
> großen Teil von den Feiern nach den Abfahrten. Aprés-Ski lebt von
> schnellen Geschäften", sagt der 35-Jährige. Aber er hat auch schon
> eine Lösung parat. Damit die Bedienungen nicht zu viel Zeit zum
> Umrechnen benötigen, richtet Kessler in seiner Skihütte eine
> Wechselstube ein. Jeder Skifahrer wechselt gleich am Eingang seine
> Mark oder Schillinge in das neue Euro-Geld. Wenn Skihüttenbetreiber
> Christian Nenning Recht hat, dürfen sich vor allem die Bedienungen
im
> Kleinwalsertal über die Euro-Einführung freuen. Sie könnten ¯
> zumindest am Anfang ¯ das doppelte Trinkgeld erhalten. Der Gast
> rundet halt von 2,50 Euro auf drei Euro auf und merkt nicht, dass er
> statt fünfzig Pfennig eine Mark gegeben hat." Trotz des offiziellen
> Verbots wird der Euro nach seiner Einschätzung schon Stunden vor dem
> 1. Januar 2002 in den Hütten und Kneipen im Umlauf sein. Mehr als
100
> Silvesterpartys werden in dem Tourismusgebiet gefeiert: Das ist
halt
> schick, wenn da jemand schon mit Euro bezahlt."
>
> Alexander Hauk,dpa
> -----
>
> -Pepijn
>
> --
> pepijnh@b... -- http://www.bigfoot.com/~pepijnh -- ICQ - 6033220